Sofia
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Die Architektur der Hauptstadt Sofia geht auf das 4. Jh. v. Chr.
zurück und ist reich an Beispielen griechischer, römischer,
byzantinischer, bulgarischer und türkischer Baukunst. Zahlreiche
Theater, Museen (u. a. das Archäologie- und das Völkerkundemuseum),
Opernhäuser, Kunstgalerien (besonders die Nationalgalerie im ehemaligen
Königlichen Palais), die Universität, Wochenmärkte, über 300
Grünanlagen und Sportstadien sorgen für Abwechslung. Die Goldkuppeln
der eindrucksvollen Alexander-Nevsky-Kathedrale sind weithin
sichtbar. Sie wurde Anfang des 20. Jh. nach dem Ende des
russisch-türkischen Krieges als Dank für die Befreiung von den Türken
gebaut und gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke auf dem Balkan. In
der Krypta hängen herrliche Ikonen, außerdem hat die Kirche einen
ausgezeichneten Chor. Die byzantinische St. Sophienkirche stammt aus dem 6. Jh.. Die im 5. Jh. erbaute St. Georgskirche hat großartige Freskenmalereien (14. Jh.). Die Sveta-Petka-Samardshijskakirche wurde im 14. Jh. errichtet. In den Innenräumen der Boujouk-Moschee
(der größten in Sofia und bekannt für ihre neun Kuppeln) ist ein
archäologisches Museum untergebracht. Besonders eindrucksvoll ist die Banja-Bashi-Moschee. Ein Beispiel moderner Architektur ist der Batemberg-Platz mit den Regierungsgebäuden. Ganz in der Nähe ist man beim Ausschachten eines Tunnels auf römische Ruinen gestoßen.
Ausflugsziele
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121 km von Sofia entfernt liegt das Kloster von Rila, hoch in
den Bergen und umgeben von dichtem Nadelwald. Zu besichtigen gibt es
Wandgemälde, Holzschnitzereien, alte Waffen, Münzen, auf Pergament
geschriebene Handbücher und Bibeln. Der Einsiedler und Mönch Ivan
Rilsky gründete es im 10. Jh.. Während der türkischen Besatzung
(1396-1896) dienten die Gebäude als Lager für Meisterwerke bulgarischer
Kunst. Der Großteil der Gebäude wurde im 19. Jh. durch Feuer zerstört
und neu gebaut, nur der Hrelioturm aus dem 14. Jh. ist erhalten geblieben. Am Rande von Sofia liegt das Naturschutzgebiet Vitoscha-Gebirge,
das gute Wander- und Wintersportmöglichkeiten bietet. Sessellifte und
Drahtseilbahnen führen auf den 2000 m hohen Berggipfel. Es gibt mehrere
Skizentren. Außerdem kann die mittelalterliche Boyanakirche hier besichtigt werden. Ihre Freskenmalereien aus dem Jahre 1200 sollen die ältesten Bulgariens sein.
Plovdiv
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Plovdiv, die zweitgrößte Stadt des Landes, wurde 342 v. Chr.
gegründet. Durch die Altstadt fließt die Marica. Das moderne
Geschäftszentrum bildet einen interessanten Gegensatz zu den
Renaissancegebäuden der Altstadt. In den engen Gassen stehen malerische
Häuser aus dem Mittelalter, deren obere Stockwerke sich so sehr neigen,
dass sie die gegenüberstehenden Häuser fast berühren. Es gibt
zahlreiche römische Ruinen und ein antikes Amphitheater. Das Archäologische Museum bietet eine ausgezeichnete Sammlung goldener thrakischer Kunstgegenstände und Küchengeräte. Das Völkerkundemuseum und die Kirchen St. Marina und St. Nedelya sind ebenfalls sehenswert.
Ausflugsziele
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8 km von Plovdiv entfernt liegt das Kloster Batchkovo (11. Jh.).
Wandmalereien, Ikonen, alte Manuskripte und Münzen können hier
bewundert werden. Das Kloster liegt in Thrakien, zu dem auch die
Rhodopen-Bergkette gehört. Bei archäologischen Ausgrabungen sind hier
u. a. zahlreiche thrakische Goldgegenstände gefunden worden.
In Kazanluk gibt es ein Museum der Rosenölproduktion. Hier wird heute noch Rosenöl, einer der wichtigsten Exportartikel Bulgariens, hergestellt. Im ganzen Tal stehen Ruinen aus griechischer, römischer, thrakischer und türkischer Zeit. Im 13. und 14. Jh. war Turnovo die Hauptstadt Bulgariens. Interessante Sammlungen historischer Kunstwerke können hier besichtigt werden. In der Nähe der Stadt liegen das Kloster Preobrazhenski und das Freilichtmuseum von Etur. Am Schwarzen Meer
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Die Urlaubsorte am Schwarzen Meer eignen sich hervorragend für
Familienferien. Die Küste besteht aus kilometerlangen Sandstränden.
Hinter einladenden Buchten erheben sich dichtbewaldete Berge. Viele
Urlaubsorte sind ideal für Kinder, weil es keine Gezeiten gibt und der
Strand flach abfällt. Selbst 150 m vom Ufer entfernt erreicht das
Wasser oft nur Schulterhöhe. Wo es Strömungen gibt, sind diese am
Strand deutlich gekennzeichnet. Das Schwarze Meer ist eines der
klarsten und saubersten Gewässer der Welt. Der Salzgehalt ist nur halb
so hoch wie im Mittelmeer. Badestellen für Kinder sind mit Spielplätzen
ausgestattet. In den meisten Urlaubsgegenden werden alle möglichen
Wassersportarten angeboten.
Seebäder
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Wegen ihres hervorragenden Klimas sind Druzhba (das älteste Seebad) und Varna als Seekurorte sehr beliebt. Albena,
Bulgariens neuestes Seebad, wurde nach einer Dorfschönheit benannt und
liegt am Waldrand. Dieses Musterbeispiel moderner bulgarischer Baukunst
bietet ausgezeichnete Restaurants und ein reges Nachtleben. 15 km von
Varna entfernt liegt der Goldstrand, zweitgrößter Urlaubsort am Schwarzen Meer. Die Hotels und das Unterhaltungsangebot sind ausgezeichnet. Der Sonnenstrand ist
ideal für Familienurlaub mit Kleinkindern. Es werden außerdem Ökotouren
in Naturgebieten angeboten. In der Nähe liegt der Fischerort Nessebar, der im 7. Jh. gegründet wurde. Hölzerne Fischerkaten und 48 byzantinische Kirchen können hier besichtigt werden.
Das südbulgarische Sandansky an der griechischen Grenze hält den Sonnenscheinrekord. Nachtleben
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Die Auswahl an Restaurants und Mehanas (einheimische Tavernen)
ist in ganz Bulgarien groß. Charakteristisch für die lebhaften Bulgaren
sind die freundliche Bedienung, das hervorragende Essen und der
ausgezeichnete Wein. Es gibt Diskotheken, Kabaretts und Bars für jeden
Geschmack und Geldbeutel. Das »Zelt des Khan« am Sonnenstrand ist einen
Besuch wert, ebenso der Gorski-Zar (»Waldkönig«) in Albena.
Wintersportorte
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Die Beliebtheit Bulgariens als Wintersportgebiet nimmt ständig zu. Es
stehen ausgezeichnete Pisten für Erwachsene und Kinder zur Verfügung.
Im nur 70 km von Sofia entfernten Borovets wurden bereits Skiweltmeisterschaften ausgetragen. Borovets liegt in den Rila-Bergen auf einer Höhe von 1300 m. Von November bis April stehen Skiläufern die Pisten des 2400 m hohen Yastrebet (»Habichtsnest«) zur Verfügung. Fachwerkhäuschen (bis zu 6 Personen) können gemietet werden. Das Nachtleben findet überwiegend in Hotels statt. Das Mousalla hat eine Diskothek, in der Hotelbar treten Musikgruppen auf, außerdem gibt es eine Weinbar und Tavernen. Eine besondere Attraktion sind Fahrten mit Pferdeschlitten. Pamporovo, südlich von Plovdiv in den Rhodopen, hat eine der besten Skischulen Europas. Unterhalb des Snejanka-Gipfels beginnen die wichtigsten Skipisten. Pamporovo ist Europas südlichster Wintersportort. Vom Restaurant des Fernsehturms in Pamporovo kann man bis nach Griechenland und zum Ägäischen Meer sehen. Im 1800 m hoch gelegenen Vitosha, das die Hauptstadt Sofia überblickt, befindet sich die nationale Skischule. Die kleine Stadt Bansko im Südwesten Bulgariens liegt am Fuße des Pirin. Slalom- und Riesenslalomabfahrten und eine 5 km Langlaufloipe stehen zur Verfügung. Alle Wintersportorte sind so angelegt worden, dass sie sich gut in die Berg- und Waldlandschaft einfügen. In den Monaten Dezember bis April schneit es kräftig. Trotz blauen Himmels und strahlenden Sonnenscheins in diesen südlichen Lagen geben manche Reiseveranstalter sogar eine »Schneegarantie«. Die bulgarischen Skigebiete sind vielleicht nicht ganz so weitläufig wie die traditionellen Wintersportregionen, aber die vorhandenen Pisten eignen sich hervorragend für Anfänger und Fortgeschrittene und zählen zu den besten Europas. Skilanglauf wird immer beliebter; markierte Langlaufstrecken führen durch hohe Fichtenwälder. Spezialreisen
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Besonders zu empfehlen sind Donau-Kreuzfahrten auf einem von
zwei modernen Luxusdampfern (für je 236 Passagiere), die durch sieben
Länder die Donau hinabfahren. Die Reise beginnt in Passau oder Wien und
endet in Ruse (Ostbulgarien). Landgänge gehören zum Angebot. Nach
Beendigung der Donaufahrt kann man entweder per Bus eine
Bulgarien-Rundreise machen oder am Schwarzen Meer oder in den Bergen
seinen Urlaub fortsetzen.
Wanderurlaub wird immer beliebter. Man kann auch mit dem Pferdewagen oder der Schmalspurbahn über Land fahren. In Plovdiv und in der Museumsstadt Koprivstiza (östlich von Sofia) werden Mal- und Fotografiekurse veranstaltet. Neben den offensichtlichen Touristenattraktionen gibt es in Bulgarien auch anerkannte Kurbäder und über 500 Mineralquellen mit traditionsreicher Geschichte, die sich für einen »Kurlaub« anbieten. Weltkulturerbe
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Bulgarien besitzt neun Stätten, die in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Dazu zählen unter anderem der Madara-Reiter, ein in den Fels gehauener Reiter, der mit einem Speer einen Löwen ersticht. Dieses befindet sich auf dem Madara Plateau in der Donauebene.
In der Nähe von Boyana, einem Vorort von Sofia, gibt es die berühmten Wandgemälde, die ebenso Replikate der Ikonen von Konstantinopel enthalten. Die Ivanoho Felsenklöster in der Nähe der Stadt Ruse erstrecken sich über mehr als 5 km und bestehen aus Klosterzellen, Kirchen und Kapellen, die von Einsiedlermönchen zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert in den Fels gegraben wurden. Das Naturreservat am Sreburasee befindet sich nahe der Donau, 16 km westlich der Stadt Silistra. |